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Optimismus statt Krisenstimmung: Bamberger Naturschutzpreis für Fridays for Future

06.10.2021

„Ohne euch wird es nicht gehen!“ rief Tom Konopka vom BUND Naturschutz in Bayern den Aktiven von Fridays for Future (FFF) bei der Verleihung des 15. Bamberger Naturschutzpreises am vergangenen Mittwoch in der KUFA zu. Die Gruppe habe in den letzten Jahren deutlich gemacht, wie dringend sich etwas in Sachen Klimaschutz tun muss. Mit „gigantisch viel Aufwand und persönlichem Einsatz“ habe sich die FFF-Bewegung zur „größten Motivationstruppe“ unserer Zeit entwickelt, die allen Hoffnung macht. Damit sprach er besonders die Älteren an, die sich teilweise schon seit Jahrzehnten im BUND Naturschutz für Klimapolitik engagieren.

Dass Fridays for Future eine „Bewegung mit Durchschlagskraft und Breitenwirkung“ ist, hat sie in den letzten 2,5 Jahren auch in Bamberg bewiesen. So gelang es ihr am Freitag vor der Bundestagswahl erneut 1200 Leute auf die Straße zu bringen, um alle Parteien zu mehr Engagement im Klimaschutz aufzufordern. Der lose Zusammenschluss junger Menschen, die dem Beispiel Greta Thunbergs folgen, bewirkt in Bamberg und in der Region eine neue Aufmerksamkeit für die brennendsten Themen des 21. Jahrhunderts. Dies gelang seit dem ersten Treffen der Jugendlichen Anfang 2019 mit über 20 Demos, 2 Klimacamps, dem Anstoßen eines Bamberger Klimaschutzbündnisses, Social Media Aktivitäten und vielem mehr. „All das ringt uns gehörigen Respekt ab und verdient größte Anerkennung“, so Tom Konopka in seiner Laudatio.

Preise statt Verweise

Stellvertretend für die ganze Bamberger FFF-Gruppe nahmen Lotta und Maren Fröhlich, Marie Dresen und Ben Siebauer den Preis, der mit 500 Euro dotiert ist, entgegen. In treffenden und bewegenden Worten, bedankte sich Ben Siebauer, der von Anfang an in der Gruppe aktiv ist, für die Auszeichnung und Anerkennung. Mit viel Humor zeigte er in seiner Rede auf, was es für ihn heißt, Teil von FFF zu sein. Seine Einstiegsfrage „Vor zwei Jahren haben wir für das, was wir tun, Verweise bekommen. Heute bekommen wir einen Preis. Ziel erreicht?“ konnte er jedoch nicht mit ja beantworten. Vielmehr forderte er dazu auf, die Klimakrise tatsächlich als die komplexeste Krise unserer Zeit zu begreifen und die Hoffnung auf Änderung nicht aufzugeben. Nur gemeinsam und verbunden könnten wir unseren Zielen entgegengehen. Von sich selbst und seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern sagte er: „Mich erfüllt, was wir tun.“ Sein offenes Auftreten und seine schwungvolle Rede geben tatsächlich Anlass, positiv zu bleiben.

Jonas Glüsenkamp, Zweiter Bürgermeister der Stadt Bamberg, ging in seinem Grußwort an die Mitgliederversammlung des BUND Naturschutz Bamberg, in deren Rahmen die Preisverleihung stattfand, ebenfalls auf die Herausforderungen der Klimakrise ein. Er betonte, wie wichtig dabei auch Veränderungen sind, die vor Ort umgesetzt werden können und forderte alle Anwesenden auf, dran zu bleiben und gemeinsam Dinge in der Stadt zu bewegen.

Dass der BUND Naturschutz Bamberg dran bleibt, wurde in den Berichten über Projekte und Aktivitäten des Umweltverbandes deutlich. Zweiter Vorsitzender Erich Spranger verwies auf die Kampagne, mit der im Vorfeld der Bundestagswahl dem Thema Klimaschutz mehr Aufmerksamkeit in der Region verschafft werden sollte. Unter anderem verteilten Ehrenamtliche dazu eine Sonderausgabe des Mitgliedermagazins an über 40.000 Haushalt in Bamberg Stadt und Land.

Konkret erfahrbar wurde in der Projektwerkstatt „Vom Acker auf den Teller“, was klimafreundliches Handeln bedeutet und wie erfüllend es sein kann. Lokal und ökologisch erzeugtes, frisches Gemüse spart Transportkosten, reduziert den Energieverbrauch und schmeckt auch noch besonders gut.  Zahlreiche Führungen und Infoveranstaltungen rund um Solawi, Selbsterntegärten und urban gardening fanden statt. In Ackerwerkstätten konnten Kinder selbst Beete bearbeiten und Gemüse anbauen.

Mit diesen und vielen anderen Aktivitäten und Projekten setzt der BUND Naturschutz Bamberg sich für Klimaschutz, den Erhalt der biologischen Vielfalt und unserer Lebensgrundlagen ein. Dafür ist er nach dieser Mitgliederversammlung weiterhin bestens aufgestellt.