Regenwassernutzung
"Jeder Tropfen zählt"
Wasser steht zwar scheinbar in Hülle und Fülle zur Verfügung und wird auch ständig neu gebildet, dennoch ist sauberes, unbelastetes Trinkwasser nicht so selbstverständlich, wie viele glauben. So manche Trinkwasserquelle ist so sehr mit Rückständen aus der intensiven Landwirtschaft belastet, dass sein Wasser für die Zubereitung von Säuglingsnahrung nicht mehr empfohlen werden kann oder aufwändig gereinigt werden muss. In einigen Orten Bayerns ist man bereits dazu übergegangen, geologisches Tiefenwasser aus mehreren hundert Metern Tiefe anzuzapfen, welches praktisch nicht erneuerbar ist.
Der Bundesbürger verbraucht im Durchschnitt 140 Liter Trinkwasser pro Tag. (Davon werden nur 3 Liter getrunken). Dabei gibt es ein großes Potential zur Einsparung. Wichtig ist vor Allem ein bewussterer Umgang mit dem kostbarsten aller Lebensmittel.
Dazu gehören:
- die Benutzung wassersparender Einrichtungen wie der Spartasten von Toilettenspülkästen,
- Duschen statt Baden,
- Wasser ausdrehen während des Einseifens,
- Waschen nur bei voller Trommel,
- Autowäsche mit Eimer und Schwamm statt mit dem Schlauch und vielleicht weniger oft,
- Gartenbewässerung nur abends und nicht über Bedarf.
Auch bei Neuinstallation von Bädern kann viel bewirkt werden:
- Einbau von Durchflussmengenbegrenzern
- Einbau von Einhandmischern oder gar Thermostatventilen, damit durch das Mischen von Kalt- und Warmwasser nicht so viel Wasser ungenutzt verloren geht
Das größte Potential zur Einsparung von Trinkwasser jedoch ist die möglichst weitgehende Ersetzung durch Regenwasser. Denn 50 Prozent des heute verbrauchten Wassers könnte durch Regenwasser ersetzt werden. Ohne viel Aufwand kann bereits die Gartenbewässerung mit Regenwasser erfolgen durch die Aufstellung von Regentonnen, die beispielsweise durch das Fallrohr an der Garage gespeist werden. (Nicht zu empfehlen bei Kupferdachrinnen oder -dächern)
Doch durch eine Investition in eine umweltfreundliche Technik können Hausbesitzer ihr Wasser für Toilettenspülung, Waschen und Autowäsche sammeln und so die Hälfte ihres Trinkwasserbezugs sparen:
Mit einer Regenwassersammelanlage
Dabei wird Regenwasser von der Dachfläche in einer Zisterne - entweder als Erdtank oder als Kellertank - gesammelt und bei Bedarf für Wäschewaschen und Toilette genutzt. Die Installation eines Kellertanks kann beispielsweise besonders sinnvoll sein für Häuser, deren Heizung von Ölfeuerung auf Erdgas umgestellt wurde und daher einen Raum für einen Regenwassertank frei bekommen haben, oder für Anbaumaßnamen mit Unterkellerung. Ein Erdtank hingegen ist meist die erste Wahl für Neubauten, wo ohnehin Erdarbeiten anstehen. Die Kosten für eine solche Anlage sind sehr stark von den örtlichen Verhältnissen abhängig. Die reinen Materialkosten für die nötigen Einrichtungen ohne Tank für ein Einfamilienhaus betragen nach einem uns vorliegenden Musterangebot ca. 3.000 €. Anbieter können über unsere uns oder der bei der Innung Spenglerei / Sanitär- und Heizungstechnik erfragt werden.
Weitere sehr nützliche Einrichtungen zum indirekten Trinkwasserschutz und zur Entlastung der Kläranlagen sind Dachbegrünungen und Sickerschächte zur Versickerung des Regenwassers vor Ort, sowie Grauwasseranlagen.
Begrünte Dächer helfen, den Versiegelungseffekt überbauter Grundstücke zu vermindern. Von versiegelten Flächen fließt das Niederschlagswasser sofort ab und gelangt ebenso rasch in die Kanalisation. Die Folge sind erhebliche Kapazitätsprobleme der Kanalisation bei starken Regenfällen. Die Gemeinden sind gezwungen, millionenteure unterirdische Regenrückhaltebecken zu bauen. Unbebaute Flächen, aber auch begrünte Dächer von Gebäuden hingegen halten das Niederschlagswasser eine Weile in der Erdschicht und in der Pflanzendecke zurück und geben einen Teil davon allmählich über mehrere Stunden oder gar Tage verteilt wieder ab, ein Teil wird über die Pflanzen verdunstet. Die Spitzenbelastung wird abgemildert. Zudem sind Dachbegrünungen auch optisch sehr attraktiv, geben vielen Insekten, zum Beispiel Wildbienen, Nahrung und Gebäuden ein freundliches Aussehen. Weitere Informationen bietet der Verband Garten- und Landschaftsbau.
Sickerschächte bezwecken, dass Regenwasser gar nicht erst in die Kanalisation gelangt und dort das Abwasser verdünnt. Denn moderne biologische und chemische Kläranlagen arbeiten umso effektiver, je dicker und wasserärmer das zu verarbeitende Klärgut ist. Verdickungsstufen verursachen nur zusätzlichen Aufwand. Kann oder soll also das vom Dach abfließende Niederschlagswasser nicht in einer Zisterne zur Nutzung gesammelt werden, sollte es wenigstens vor Ort versickert werden. Manche Gemeinden schreiben dies sogar inzwischen bei Neubaumaßnahmen als Auflage vor. Andere gewähren Ermäßigungen bei den Abwassergebühren, wenn Regenwasser von der Kanalisation fern gehalten wird. Da in manchen Gebieten eine Versickerung aufgrund der Beschaffenheit des Untergrundes auch unerwünscht sein kann, sollten Sie diesbezügliche Vorhaben mit Ihrer Baubehörde absprechen. Informationen erhalten Sie auch beim Bayerischen Industrieverband Steine, Erden e.V.
Eine besonders Kosten sparende Variante einer separaten Hauswasseranlage ist die Grauwasseranlage. Hierbei wird das Abwasser der Dusche und Badewanne in einen Erdtank geleitet - evtl. kann Regenwasser mit hinzu gemischt werden - und den WCs zugeleitet. Eine Entkeimung ist dabei erforderlich und kann mit einer UV-Lampe erfolgen. Ein Nutzer hat uns berichtet, dass er für ca. 1.000 € Kostenaufwand (ohne Arbeitszeit) eine Grauwasseranlage einschließlich Entkeimungsanlage in sein Haus eingebaut hat und damit ca. 30 cbm Wasser im Jahr einspart. Wenn Sie möchten, stellen wir den Kontakt zu dem Bauherrn her.
Stromkosten sparen
Stromkosten sparen durch effiziente Haushaltsgeräte
Die Diskussion um die bevorstehenden Strompreiserhöhungen schlägt große Wellen. Die vier großen Stromkonzerne wollen trotz Rekordgewinnen die Stromkosten für Kleinverbraucher weiter nach oben schrauben. Der Wechsel des Stromlieferanten bietet nur noch geringe Chancen, Stromkosten einzusparen, seit die deutschen Stromriesen den Wettbewerb abgeschafft haben
Der deutsche Durchschnittshaushalt verbraucht mit 3500 Kilowattstunden noch immer mehr als doppelt so viel Strom wie nach heutigem Standart eigentlich nötig ist. Daher liegt das viel größere Sparpotential in der Anschaffung hocheffizienter Haushaltsgeräte.
Sparkühlschrank
Der beste Haushaltskühlschrank kommt mit weniger als 100 Kilowattstunden im Jahr aus, während noch immer Stromfresser mit 400-600 kWh im Durchschnitthaushalt herumstehen. Beim nächsten Gerätewechsel also genau auf den Stromverbrauch achten! Eventuelle Mehrkosten für technische Spitzengeräte amortisieren sich durch die eingesparten Stromkosten mit geradezu abenteuerlichen Renditen von 10% und mehr.
Standby abschalten
Der Kauf einer schaltbaren Steckerleiste lohnt sich, denn sie kann viele heimliche Stromfresser (wie Fernseher, Computer, Videogerät, Stereoanlage etc.) die rund um die Uhr Geld kosten, korrekt ausschalten, wenn sie nicht gebraucht werden.
Wenn ein moderner Haushalt mit 1500 statt mit 3500 Kilowattstunden Strom jährlich auskommt, dann spart er damit weit mehr als durch einen noch so ausgeklügelten Anbieterwechsel. Im Verlaufe von 10 Jahren, wenn alle alten Haushaltsgeräte ausgedient haben, ist ein solcher Fortschritt leicht möglich.
Tipps zum Stromsparen gibt’s beim Energieservice des Bund Naturschutz, Montag bis Mittwoch von 15 bis 19 Uhr
Telefon : 0951-50 90 614.
Dort gibt es auch die aktuelle Liste stromsparender Haushaltsgeräte. Auch ein Strommessgerät, mit dem man den Stromfressern auf die Schliche kommt, kann ausgeliehen werden.
Heizkörper voll aufdrehen ist unnötig
Die richtige Raumtemperatur ist nicht nur für das Wohlbefinden wichtig, sondern kann auch Energie sparen. Denn mit jedem zusätzlichen Grad erhöhen sich die Heizkosten um etwa sechs Prozent. In den meisten Räumen muss der Thermostat nie höher als Heizstufe 3, das entspricht 20 Grad Celsius, eingestellt werden. Um die Wohnung an kalten Tagen schneller warm zu bekommen nützt es nichts, den Thermostat an der Heizung voll aufzudrehen. Das hat nur bei alten Ein-Aus-Ventilen einen Effekt. Da sich mit derartigen Ventilen die Raumtemperatur nur sehr schlecht regeln lässt, rät der BUND, sie von einer Fachfirma gegen moderne Thermostaten austauschen zu lassen.
Moderne Ventile öffnen oder schließen je nach eingestellter Temperatur selbstständig und zuverlässig. Wenn sie aber zur schnellen Erwärmung voll aufgedreht werden, steuert das offene Ventil eine hohe Zieltemperatur an. Dabei wird die gewünschte Raumtemperatur schnell überschritten und unnötig viel Energie vergeudet.
Besonders leicht bedienbar sind energieintelligente und programmierbare
Thermostate. Sie lassen sich schnell montieren, ihre Mehrkosten rechnen sich in wenigen Jahren. Sie regeln programmiert die Heiztemperatur je nachdem, ob sich jemand im Raum aufhält oder ob es Tag bzw. Nacht ist. Auch beim Lüften "denken" programmierbare Heizkörperthermostate mit: Sie registrieren Temperaturabfälle beim Öffnen des Fensters und regeln die Heizung herunter.
Wenn Heizkörper sich zu langsam erwärmen, ist meist Luft im Wasserkreislauf und muss entfernt werden. Die Entlüftung lässt sich unter Zuhilfenahme eines Entlüftungsschlüssels mit einem Schlauch und einer Schüssel auch selbst durchführen.
Richtwerte für Temperatur und Heizstufe in unterschiedlichen Wohnräumen
- Diele und Flurräume:13 bis 16 Grad; entspricht Stufe 1-2
- Schlafräume: 16 bis 17 Grad; entspricht Stufe 2
- Spiel- und Arbeitsräume:18 bis 20 Grad; entspricht Stufe 2-3
- Küche: 18 bis 20 Grad; entspricht Stufe 2-3
- Wohnzimmer: 20 bis 22 Grad; entspricht Stufe 3-4
- Wohnräume: 20 bis 22 Grad; entspricht Stufe 3-4
- Badezimmer: 22 bis 23 Grad; entspricht Stufe 4