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Bürgermeister führt über Solaranlage Burgebrach

Die Ortsgruppe Burgebrach des BUND Naturschutz hatte zu einer Führung auf den Photovoltaik-Park „An den Drudenleiten“ eingeladen. Bürgermeister Johannes Maciejonczyk erklärte fachkundig und engagiert alle Details der Anlage, die im November 2024 ans Netz ging.

29.09.2025

Zunächst führte er die Fakten auf: Auf einer Fläche von 10 ha wurden 25000 Module verbaut, die einen Ertrag von 11,5 Millionen Kilowattstunden erbringen. Rein rechnerisch entspricht dies dem gesamten Stromverbrauch aller Haushalte der Marktgemeinde Burgebrach und einem Viertel des Gesamtstromverbrauches im Bereich der Marktgemeinde. Damit leistet die Anlage einen wesentlichen Anteil am Stromverbrauch und das auf nur 0,11% der Gemeindefläche. Die Anlage arbeitet seit der Erbauung deutlich über dem Erwartungswert.

Die Gemeinde kann über die Bauleitplanung den Standort für eine PV-Freiflächenanlage selbst bestimmen. Der ausgewählte Standort zeichnet sich dadurch aus, dass er kaum von der Wohnbebauung aus einsehbar und schon teilweise durch eine Hecke eingegrünt ist.

Maciejonczyk erläuterte, dass es der Gemeinde wichtig war die Wertschöpfung vor Ort zu behalten.

So hält die Gemeinde die Mehrheit an der Betreibergesellschaft, der „Heimatenergie Burgebrach“, bei der neben der Gemeinde noch die Bayernwerke beteiligt sind. Die Gemeinde erhält auch die Pacht für das Grundstück, das in ihrem Eigentum ist. Eine Besonderheit ist, dass die Kläranlage mit ihrem großen Stromverbrauch mit einem günstigen Stromtarif beliefert werden kann. Somit mussten trotz umfangreicher Investitionen von über sieben Millionen Euro die Abwassergebühren nicht erhöht werden. Die Wertschöpfung kommt somit direkt beim Bürger an.

Auch ökologisch weist die Anlage einen Mehrwert auf. Zur restlichen Eingrünung wurde eine dreireihige Hecke gepflanzt. Die Fläche selbst wird naturschonend von ca. 100 Schafen beweidet. Die Zaunhöhe wurde wildtierfreundlich gewählt, so dass die Anlage von kleineren Tieren wie Igel und Hase durchquert werden kann. Somit wird weniger Lebensraum zerschnitten.

Mit Blick auf die Zukunft gebe es Überlegungen nahe gelegene Firmen direkt mit Strom zu beliefern, so Maciejonczyk. Auch die Erweiterung der Anlage um einen Batteriespeicher werde in Betracht gezogen.

Kurz ging es im Gespräch mit den Teilnehmern auch um das Thema Windkraft. Im Gemeindegebiet sind derzeit mehrere Windräder im Bau. Die Bürgerbeteiligung an diesen Windrädern ist mit ca. acht Millionen Euro sehr hoch. Der Bürgermeister erläuterte, dass Windkraft sehr viel flächeneffizienter ist als Photovoltaik. So erzeugt eines der in Bau befindlichen Windräder auf dem Gemeindegebiet so viel Strom wie die gesamte 10 ha große PV-Anlage. Windkraft ergänze sich gut mit Photovoltaik.

Carol Zirkel vom BUND Naturschutz Burgebrach bedankte sich für die Führung und lobte das Vorgehen: Die nachhaltige Erzeugung von erneuerbarer Energie, die Wertschöpfung vor Ort und die ökologische Aufwertung der Fläche werden in diesem Projekt vorbildlich miteinander verbunden.