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BUND Naturschutz positioniert sich zur Zukunft des Bamberger Schlachthofs

Transparenz und Regionalität sind entscheidend

19.12.2022

Als Voraussetzung für die aktuelle Diskussion um die Zukunft des hiesigen Schlachthofs
nennt Wolf Strecker von der Kreisgruppe Bamberg des BN umfassende Transparenz. Dazu
zählt er die Ermittlung des Fleischbedarfs und somit das angestrebte Volumen an
Schlachtungen in der Region Bamberg, eine Analyse des baulichen und wirtschaftlichen Ist-
Zustands des Bamberger Schlachthofs sowie eine neutrale Ermittlung wirtschaftlich fundierter
Perspektiven und Alternativen. Eine Belastung der städtischen Finanzen ist keinesfalls
akzeptabel.


Der BUND Naturschutz setzt sich entschieden für regionale und nachhaltige
Wirtschaftskreisläufe ein. Die Massenschlachtungen von rund 1000 Schweinen pro
Kalendertag haben primär nichts mit regionalen Strukturen, regionaler Vermarktung und
regionalem Konsum zu tun. Vielmehr wurden die Interessen von Landwirten und
Metzgereibetrieben aus der Region Bamberg bislang nicht ausreichend berücksichtigt und
durch eine intransparente und ungleiche Preispolitik benachteiligt. „Wir lehnen es ab, dass in
Bamberg hauptsächlich Fleisch für einen überregionalen Markt produziert wird", fasst Claudia
Heitz vom BN Bamberg zusammen. „Die dominante Ausrichtung auf Großkunden und die
preisliche Bevorzugung der Großbetriebe muss aufhören, denn sie schaden den regionalen
Betrieben“.


Mit der Stärkung regionaler Betriebe ließe sich darüber hinaus auch mehr Tierwohl
sicherstellen, indem lange Tiertransporte vermieden werden. Denn bislang wird der
Schlachthof überwiegend von zwei Großkunden genutzt, die die Tiere teilweise aus größerer
Entfernung zur Schlachtung transportieren.


„Daher schließen wir uns der schon von verschiedener Seite erhobenen Forderung an, den
Schlachthof in seiner jetzigen Form nicht mehr fortzuführen“, so das Fazit von Wolf Strecker.
Denkbar wären neben einer vollständigen Auflösung des Bamberger Schlachthofs eine
Umwandlung am bestehenden Standort, der Bau an einem neuen Standort oder
Kooperationen mit kommunalen Schlachthöfen in der Region. Vorbild könnten kleinere
Schlachtbetriebe wie in Kronach, Kulmbach oder Fürth sein. Zusammen mit Landwirten,
Metzgereien und regionalen Fleischverarbeitern sollten bessere Lösungen für handwerkliche
Schlachtungen gefunden werden, als an dem bisherigen Status quo festzuhalten.