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Jetzt Eichhörnchen im Herbst helfen!

Die Kreisgruppe Bamberg des BUND Naturschutz ruft dazu auf, jetzt besonders auf Eichhörnchen achtzugeben. Der Herbst ist für die Tiere eine kritische Zeit. Appell an Autofahrer und Gartenbesitzer. Projekt „Eichhörnchen in Bayern“ weiterhin großer Erfolg.

01.10.2025

Die Herbstmonate sind für Eichhörnchen eine Zeit intensiver Aktivität und besonderer Gefahr. Während sie fleißig Vorräte für den Winter sammeln, werden viele der possierlichen Nager Opfer des Straßenverkehrs. Die Tiere halten keinen Winterschlaf, sondern lediglich Winterruhe. Das heißt, sie schlafen viel im Kobel und sind trotz frostiger Zeiten täglich auf Futtersuche. Sie sammeln Baumsamen und Nüsse sowie Beeren und Pilze, die sie in zahlreichen kleinen Depots verstecken. Durch diese intensive Sammelaktivität müssen sie häufig Straßen überqueren. „Die Herbstmonate sind entscheidend", erklärt Christian Luplow, Geschäftsführer von der BN-Kreisgruppe Bamberg. „Sie müssen sicher über die Straßen kommen, gleichzeitig bestimmt ihr jetziger Sammelerfolg, ob sie den Winter überleben."

Deshalb müssen Autofahrer zurzeit besonders aufpassen. „Erhöhte Wachsamkeit ist vor allem an Parks, Alleen und Grünanlagen gefragt. Sehen Sie ein Eichhörnchen auf der Straße, bremsen sie langsam ab. Bitte nicht abrupt ausweichen, das gefährdet nicht nur den Straßenverkehr, die Tiere schlagen Haken und können trotzdem überfahren werden“, so Luplow. 

So können Gartenbesitzer Eichhörnchen helfen:

  • Bäume pflanzen: Hasel, Walnuss, Buche und Nadelbäume bieten natürliche Nahrung und Unterschlupf.
  • Alte Bäume erhalten.  
  • Laubhaufen belassen: Sie dienen als mögliche Futter-Depots und bieten Baumaterial für die Kobel
  • Wasserschalen aufstellen und regelmäßig frisches Wasser bereitstellen
  • In nahrungsarmen Zeiten füttern: Mit ungesalzenen und ungerösteten Hasel- und Walnüssen, Sonnenblumenkernen, Bucheckern und gelegentlich Apfelstücken. Nüsse möglichst mit Schale reichen – das nutzt die Zähne und fördert natürliches Verhalten.
  • Nistkästen (künstliche Kobel) sind besonders im Herbst und Winter wertvolle Rückzugsorte 

     

Unterdessen läuft das Projekt „Eichhörnchen in Bayern“ vom BN weiter. Bei dem Projekt können Bürger*innen über eine App Eichhörnchen melden. Seit Projektstart 2020 wurden schon über 90.000 Sichtungen dokumentiert. Seit 2024 können Bürgerinnen und Bürger neben lebenden Tieren auch Totfunde melden. Die nächste Datenauswertung ist zum Ende des Jahres geplant. 
Gemeinsam mit Städten und Bürgern gelingt mit Hilfe der gewonnen Daten die Vernetzung von Lebensräumen und die gezielte Platzierung von Schutzmaßnahmen. So wurden in Zirndorf und Regensburg Seile über die Straße gespannt. Über diese Seilbrücken können die Tiere sicher die andere Straßenseite erreichen. Die Brücken werden gut angenommen, wie Wildkameras zeigen. 

Links: 
https://www.bund-naturschutz.de/aktionen/eichhoernchen-beobachten-und-melden

https://www.bund-naturschutz.de/aktionen/eichhoernchen-bruecken

 

Anlage: 

Foto: Eichhörnchen

Quelle: Kerstin Ellersdorfer, BN 

 

Hintergrundinformation: BUND Naturschutz

Der BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN) ist mit 268.000 Mitgliedern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Er setzt sich für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit über 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.