Kampfansage gegen Gewerbegebiet Muna/Schießplatz
„Diese Planung bedeutet einen immensen Flächenverlust, isoliert das vorhandene Naturschutzgebiet Muna und zerstört wertvolle Lebensräume. Die ausgewiesenen Gewerbeflächen fressen sich auch in bisher nicht militärisch genutzte Bereiche des Hauptsmoorwaldes hinein. Deshalb werden wir mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, dagegen kämpfen“, kündigte Heinz Jung, der Vorsitzende der Kreisgruppe, an. Der Plan gehe weit über den aktuellen Bedarf an Gewerbeflächen in Bamberg hinaus und werde weder der Demografie noch einer ökologischen und sozialen Stadtentwicklung gerecht. Natur komme bei dieser Planung nicht vor.
Vielfalt an gefährdeten Arten prägt die Konversionsflächen
Bei einem Vortrag im Rahmen der Mitgliederversammlung dokumentierten der Geograph Hermann Bösch und der Biologe Martin Bücker den ökologischen Wert der Konversionsflächen. Die Vielfalt an geologischen Strukturen und die Lebensräume, die sich in den letzten Jahrzehnten aufgrund der militärischen Nutzung nahezu ungestört entwickeln konnten, machen diese Flächen für die Natur so einzigartig. So finde sich hier ein Mosaik aus Sandmagerrasen, bewaldeten Flächen, kleinen Teichen und feuchten Moorböden. Die beiden Experten veranschaulichten anhand von Fotos, wie selbst die versiegelten und bebauten Flächen der Muna von der Natur zurück erobert wurden und welch hohe ökologische Qualität sie inzwischen aufweisen.
Viele seltene oder gar vom Aussterben bedrohte Tier-, Pilz- und Pflanzenarten sind auf den unterschiedlichen Konversionsarealen – Flugplatz Breitenau, Schießplatz, Muna, Local Training Area (LTA) – zu Hause. Im Bereich von Sandmagerrasen beispielsweise Dünensandlaufkäfer und Ameisenlöwe sowie zahlreiche Schmetterlingsarten wie der Purpur-Ampferspanner. Rund um die kleinen Teiche sind Moorfrosch und Gelbbauchunke anzutreffen. Über 1000 Blütenpflanzen beheimatet der Hauptsmoorwald, viele davon sind ansonsten weit und breit nicht mehr zu finden. So der Pfeilginster, von dem in ganz Franken kein weiteres Vorkommen bekannt ist. Selbst Relikte aus der Eiszeit, wie das äußerst gefährdete Alpenleinblatt, haben im Hauptsmoorwald überlebt.
Wald muss Wald bleiben
Vor diesem Hintergrund wurden auf der Mitgliederversammlung die Forderungen des BUND Naturschutz an den Konversionsprozess in Bamberg noch einmal bekräftigt: Wald muss Wald bleiben. Versiegelte Flächen im Bereich Hauptsmoorwald und Muna müssen zurück gebaut und entsiegelt werden. Für eine ökologisch und sozial verträgliche Stadtentwicklung stehen im Bereich Kaserne und Housing Area genug Flächen zur Verfügung. Der Flugplatz Breitenau muss unter Naturschutz gestellt werden, um ihn vor weiteren Eingriffen dauerhaft zu schützen