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Nachruf Martin Bücker

24.09.2024

Nach schwerer Krankheit ist Mitte September Martin Bücker verstorben. 

Martin war seit Beginn der 90er Jahre bei unserer Kreisgruppe aktiv und mit vielen BN-Engagierten in Freundschaft verbunden. Er war Mitglied des Arbeitskreises Arten- und Biotopschutz und des Vorstandes. Von 2018 bis 2022 leitete er als erster Vorsitzender die Kreisgruppe.  

Martin Bücker stammt aus Münster, wo er auch Biologie studierte. Seine erste berufliche Station war der BN Kronach. Dort kartierte er die Schmetterlinge des Landkreises. Nach einer Umschulung zum Informatiker kam er nach Bamberg und arbeitete zunächst bei Ferngas-Nordbayern, dann für längere Zeit bei T-Systems, ehe er die letzten 10 Jahre wieder seinen Neigungen nachging und als Biologe tätig war. 

In Bamberg gründete er mit seiner Frau Birgit eine Familie mit zwei Kindern und zuletzt zwei Enkelkindern. 

Martins besondere Aufmerksamkeit galt den Insekten, insbesondere den Schmetterlingen und Käfern. Er war ein begehrter Spezialist für Vorträge, Führungen und Gutachten. So hat er bei der Erstellung der Roten Liste Bayerns für die Schmetterlinge mitgearbeitet und führte zahlreiche Projekte und Kartierungen durch. Z.B. erfasste er Schmetterlinge im Rahmen der Stadtbiotopkartierung Bamberg und untersuchte jährlich im Bamberger Hain die dort vorkommenden, seltenen Großkäfer wie den Eichen-Heldbock. In unseren BN-Artenkenner-Kursen gab er gerne sein Wissen über Schmetterlinge weiter. 

Viele Erfolge beim Artenschutz in der Region Bamberg sind mit seinem Namen verbunden:

- In Kemmern konnte die größte Population der Knoblauchkröte in Deutschland erhalten werden.

- Eine Zerschneidung der historischen Kultur- und Naturlandschaft am westlichen Stadtrand durch die sog. Bergverbindungsstraße wurde verhindert.

- Im Hauptsmoorwald wurden 300 ha Wald als Nationales Naturerbe aus der Nutzung genommen und einer natürlichen Entwicklung überlassen.

- Demnächst erwarten wir das seit 25 Jahren geforderte Naturschutzgebiet auf dem Flugplatz Breitenau.

Martin war auch eine tragende Säule der Bürgerinitiative für den Hauptsmoorwald. Zusammen mit anderen engagierten Menschen wandte er sich mit vielfältigen Aktionen erfolgreich gegen ein riesiges Gewerbegebiet auf der Muna und im Hauptsmoorwald. Sein Einsatz für einen Nationalpark Steigerwald ist leider noch nicht belohnt worden und bleibt uns als Vermächtnis. Er war einer der zentralen Protagonisten beim erfolgreichen Volksbegehren Artenvielfalt. Die Schöpfung zu bewahren und den Nachkommen eine lebenswerte Umwelt zu erhalten, war seine Motivation. Er unterstütze die Klimaschutzbewegung und freute sich besonders über den Einsatz der vielen jungen Leute, z.B. bei den Demos von Fridays for Future. 

Neben seinem Engagement beim BN war er außerdem jahrelanges Mitglied im Naturschutzbeirat der Stadt Bamberg, aktiv im Vorstand der Naturforschenden Gesellschaft und des Instituts für Biodiversitätsinformation (IfBI) e.V. in Ebern. 

Trotz seiner Krankheit engagierte sich Martin nach Kräften auch noch in den letzten Jahren und verlor nicht das Interesse an den umweltpolitischen Diskussionen.

Nun nehmen wir, seine Familie und seine Freunde Abschied von einem feinen Menschen, der mit 66 Jahren leider viel zu früh verstorben ist. In Dankbarkeit blicken wir auf die gemeinsamen Jahre zurück. Seine ruhige, freundliche, stets kompetente und auch humorvolle Art werden uns in Erinnerung bleiben.