Platz des Lagarde-Quartiers wird Maxplatz 2.0 - eine größtenteils schattenlose Wüste
"An Herrn Oberbürgermeister Starke, Herrn Bürgermeister Glüsenkamp, Herrn Bürgermeister Metzner und die Stadträte der Stadt Bamberg
Zur Kenntnis an die Presse
Kein Maxplatz 2.0 auf dem Platz der Menschenrechte
Mehr Bäume in Bambergs Straßen und auf Bambergs Plätzen
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Herren Bürgermeister, sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte,
Anlass unseres offenen Briefes ist der gerade in Bauausführung befindliche „Platz der Menschenrechte“ auf dem Lagarde-Gelände zwischen Post- und Reithalle. Eine aktuelle Besichtigung vor Ort hat uns schockiert! Hier entsteht eine schattenlose, großflächige Steinwüste, sozusagen ein Maxplatz 2.0, auf dem bedeutendsten Platz des Lagarde-Quartiers!
Es fehlen in der ausgedehnten zentralen Fläche großkronige Bäume, die nicht nur eine angenehme Aufenthaltsqualität bieten, sondern den Platz im Sommer beschatten und kühlen.
Es ist uns völlig unverständlich, dass in Zeiten des Klimawandels krampfhaft an einer Planung aus dem Jahre 2018 festgehalten werden soll!
Aus unserer Sicht ist es unerlässlich, den Platz zu begrünen. Wir bitten Sie daher die Sachlage zu prüfen und möglichst noch Baumpflanzungen vorzunehmen. Auch wenn die Bauausführungen bereits im Gange sind, erscheint es technisch und handwerklich durchaus noch möglich, den Platz adäquat zu begrünen und zu beschatten. Auch die Längsseiten des Platzes bieten sich für die Anlage von Baumreihen oder die Pflanzung einzelner großkroniger Bäume an.
Offensichtlich sind ebenso wenig weitere kühlende Maßnahmen, wie die Anlage eines Brunnen, in die Gestaltung des „Platzes der Menschenrechte“ eingeflossen.
Vor allem aus Sicht der Aufenthaltsqualität, der Klimaanpassung und auch der Wasserspeicherfähigkeit ist es nötig, unsere Städte mehr zu durchgrünen. Gerade bei Neubaubereichen ist dies zwingend zu fordern. Hier werden Fakten für die kommenden Jahrzehnte geschaffen. Daher ist es uns völlig unverständlich, dass dies auf dem „Platz der Menschenrechte“ nicht in ausreichendem Maße umgesetzt wird.
Auf der Lagarde ist auch zu sehen, dass das „Grün“ häufig in recht steriler Form eingebracht wird, z.B. durch einzelne gemauerte Grüntröge/Pflanztröge auf einer ansonsten versiegelten Fläche. Diese eher technische und wenig ökologische Umsetzung ist leider auch für einen kleinere Fläche im östlichen Abschnitt des „Platzes der Menschenrechte“ vorgesehen. Wir wünschen uns mehr Mut zum städtischen Grün und mehr unversiegelte Flächen!
Dies gilt selbstverständlich auch für das übrige Stadtgebiet. Wir bedauern, dass es kaum gelingt, auch nur einzelne Bäume in versiegelten Bereichen im Stadtgebiet neu zu pflanzen bzw. bei der Neugestaltung von Straßenzügen zusätzliche Bäume und mehr Aufenthaltsqualität einzuplanen. Wir fordern den Stadtrat auf, mehr Mut zu zeigen und sich den Notwendigkeiten einer zukunftsorientierten Stadtentwicklung zu stellen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr BUND Naturschutz, Kreisgruppe Bamberg
1. Vorsitzender Erich Spranger"