Vogelgehölze im Herbst
„Exotische Thuja-Hecken oder Kirschlorbeer, bieten der heimischen Vogelwelt keine Nahrung“, erklärt Lissy Dörfler-Christa von der BN-Kreisgruppe Bamberg. „Jetzt ist die richtige Zeit, um Abhilfe zu schaffen und Sträucher speziell für Vögel zu pflanzen“.
Im Herbst und Winter sind besonders solche Gehölze für die gefiederten Gäste wichtig, die viele Früchte tragen. Die Vogelbeere zum Beispiel ernährt rund 60 Vogelarten, der Weißdorn etwa 30. Zu den für Vögel wichtigen Gehölzen zählen weiterhin Kornelkirsche, Schneeball, Schlehe, Schwarzer Holunder, Speierling, Vogelkirsche, Berberitze, Heckenkirsche und Sanddorn. Wer es etwas wilder liebt, kann auch eine Hecke aus Brombeeren pflanzen. Sie sind ideal für viele Vögel. Allerdings muss man beim Rückschnitt aufgrund der Stacheln vorsichtig sein. Auch Himbeeren sind geeignet, deren Blüten auch für viele Wildbienen gerade im Hochsommer von großer Bedeutung sind. Überhaupt leben an all diesen heimischen Gehölzen viele Insekten, die wiederum im Sommerhalbjahr die Hauptnahrung der meisten Gartenvögel bilden.
Ein weiterer Vorteil der Vogelschutzgehölze ist, dass ein Rückschnitt problemlos möglich ist, im Gegensatz zu etwa vielen Nadelgehölzen. „Ein regelmäßiges, starkes Einkürzen der Triebe ist gerade bei Arten mit Dornen wie Schlehe und Weißdorn gut für die Vogelwelt“, so Lissy Dörfler-Christa. So kann im dichten, stacheligen Geäst mancher Vogel seine Brut aufziehen und diese ist so gut geschützt vor Katzen und anderen tierischen „Vogelliebhabern“.
Beim Kauf von Gehölzen sollte man sorgsam auswählen, betont Lissy Dörfler-Christa.
„Wir raten sehr dazu, Sträucher zu verwenden, die aus der Region stammen, also autochthon sind. Dadurch bewahrt man die regionale genetische Vielfalt und lokale Anpassungen der Gehölze“. Viele Baumschulen bieten inzwischen entsprechende Pflanzen an.