Volksfeststimmung am Nationalparktag in Ebrach - Prominente Unterstützer für Nationalpark Steigerwald
Alexander Huber: „Es muss doch machbar sein, 9 Prozent des Naturparks Steigerwald als Nationalpark zu schützen, wenn davon nur Staatswald betroffen ist.“ Hans Well fordert von der Staatsregierung unsinnige Projekte im Straßenbau oder in der Energiepolitik einzustellen und stattdessen sinnvolle Projekte wie den Nationalpark Steigerwald umzusetzen. Die Poetry-Slamerin Maron Fuchs brachte die Hinaus-schiebetaktik der Regierung in ihren Texten zum Klimaschutz peppig zum Ausdruck. Krönender Abschluss war ein stimmungsvolles Konzert der legendären Wellbappn mit Tabea, Jonas und Hans Well. Freches bayerisches Musikkaberett vom Feinsten, mit einem eigens für den Nationalpark Steigerwald komponierten Lied. BUND Naturschutz-Ehrenvorsitzender Hubert Weiger appellierte an zukunftsorientierte Politiker*innen: „Was in Ostbayern mit dem Nationalpark Bayerischer Wald und in Oberbayern mit dem Nationalpark Berchtesgaden von allen Seiten gelobt wird, soll nun auch in Nordbayern gelingen.“
Leuchtturmprojekt für Tourismus und Naturschutz
Alexander Huber macht sich für den Nationalpark Steigerwald als Leuchtturmprojekt für den Tourismus stark. Der Steigerwald ist eine sinnvolle Ergänzung der Nationalparkidee in Bayern. Huber lebt selbst in der Nationalparkregion Berchtesgaden: „Die Menschen in der Region profitieren extrem vom Nationalpark, das wäre auch im Steigerwald so.“ Hubert Weiger schlug in seiner Festansprache in die gleiche Kerbe: „Wir werben dafür, dass die nächste Staatsregierung im Steigerwald den ersten fränkischen Nationalpark auf den Weg bringt. Für die Natur und die Bevölkerung im Steigerwald und in ganz Bayern. Der Nationalpark Steigerwald wäre ein Leuchtturmprojekt für die Ewigkeit! Wir freuen uns, dass dieses landesweite Anliegen von den Grünen, der SPD und der FDP unterstützt wird.“ Weiger betont, wie wichtig der Nationalpark für das Überleben alter Wälder ist. „Wir brauchen hier geschlossene alte Wälder als zentrale Klimaschutzwälder. Nicht einzelne Altbäume oder einige Altholzinseln in Wirtschaftswäldern.“
Bevölkerung ist für den Nationalpark
Liebhard Löffler, 1. Vorsitzender des Nationalparkvereins, forderte in seiner Begrüßungsrede, dass der Wille der Bevölkerung in der Steigerwaldregion umgesetzt werden soll, die sich zu 75 % für den Nationalpark Steigerwald ausspricht. Es gab parteiübergreifende Grußworte von Daniel Vinzens, Ebrachs Bürgermeister, Thomas Vizl, stellvertretender Landrat von Schweinfurt, Günther Denzler, Landrat von Bamberg a.D. und Jonas Glüsenkamp, Bambergs 2. Bürgermeister. Erich Spranger, der 1. Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Bamberg zeigte sich überzeugt, dass sehr gute Argumente für den Nationalpark Steigerwald im westlichen Landkreis Bamberg sprechen und dass ein Zeitfenster für die Umsetzung kommen wird.
Spannende Podiumsdiskussion„Steigerwald-Talk“
Moderator Heiner Gremer führte souverän durch das Programm und moderierte die Podiumsdiskussion „Steigerwald-Talk“. Hans Well, der seit 40 Jahren mit Witz und Schärfe gegen Naturzerstörung in Bayern kämpft, rief für mehr Umwelt- und Zukunftsschutz für unsere Kinder auf. „Wir spielen schon lange für Veränderungen“, so Well. „Die Politiker sollten nicht reden, sondern endlich handeln, die Konzepte und Werkzeuge sind alle da.“ Alexander Huber betonte die wichtigen Schutzfunktionen der Wälder weltweit: „Wie können wir von Brasilien mit erhobenen Zeigefinger fordern den Amazonas-Regenwald konsequent zu schützen, wenn es Bayern nicht schafft, im Steigerwald auf reiner Staatswaldfläche einen Nationalpark einzurichten. Die Politik soll sich zum Ziel Nationalpark Steigerwald bewegen, wir werden sie daran erinnern.“ Ralf Straußberger, Waldreferent des BN, ging auf das erst jüngst vorgestellte Gutachten des renommierten Waldexperten Prof. Dr. Hannes Knapp ein: „das Gutachten bekräftigt, dass der Steigerwald aus fachlicher Sicht bayern- und bundesweit die am besten geeignete Fläche für einen Nationalpark ist.“ „Wir setzen darauf, dass die CSU, die die zwei ersten Nationalparke Deutschlands vor über 40 Jahren geschaffen hat, an ihre Wurzeln anknüpft und wieder zu einer Partei der Nationalparke wird.“ „Wir werden als BN am Ziel „Nationalpark Steigerwald“ festhalten, weil es wichtig ist und viele Menschen davon begeistert sind“, so Straußberger. „Wir stehen als BN klar zu einer nachhaltigen Holznutzung, aber es muss auch Buchenwälder geben, durch die man stundenlang streifen kann, ohne auf Motorsägen-Lärm und Harvester-Spuren zu treffen. Durch Wälder aus lauter dicken Bäumen, die doppelt bis dreimal so alt und so dick sind, wie im Forst.“ Maron Fuchs schilderte, wie Schüler*innen große Furcht vor den Auswirkungen der Klimakrise haben: „Sie haben Angst, dass die Welt brennt“. Sie kritisierte insbesondere, dass die Regierung beim Klimaschutz kaum effektive Maßnahmen auf den Weg bringt. „Das Pariser Klimaabkommen ist keine freundliche Empfehlung. Wir haben uns verpflichtet, das mit zu tragen. Das ganze „Rumgelaber“, die Stellvertreterdebatten und Scheindiskussionen kann man sich sparen, wir brauchen Lösungen, zielführende Maßnahmen!“
„Nationalpark“-Sonderheft Nationalpark Steigerwald
Das Nationalparkbündnis Bayern, zu dem sich eine Reihe von Naturschutzverbänden zusammengeschlossen haben, brachte ein druckfrisches Sonderheft der Zeitschrift „Nationalpark“ zum Nationalpark Steigerwald mit, in dem mit vielen tollen Bildern und informativen Texten für den Nationalpark Steigerwald geworben wird.