Vortragsreihe zur Energiewende - Energiesparen und Ausbau der Erneuerbaren notwendig
Lisa Badum erinnerte zunächst an die schwierige Situation, in die die neue Bundesregierung gestellt war: Zum jahrelangen Rückstand bei der Energiewende und der sich zuspitzenden Klimakrise kam noch die Energiekrise durch den russischen Angriffskrieg hinzu.
Zum schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien habe die Bundesregierung bereits gute Rahmenbedingungen geschaffen. „Erneuerbare stehen jetzt im überragenden öffentlichen Interesse, Windkraft und Photovoltaik wird mehr Fläche eingeräumt, die Bedingungen für Photovoltaik-Dachanlagen wurden verbessert, Planungsverfahren beschleunigt und Beteiligungsmöglichkeiten für Kommunen und Bürger gestärkt“, erklärte Badum.
Weitere Gesetze seien zu Energieeffizienz und im Wärmebereich in Vorbereitung.
Erich Spranger vom BN Bamberg, der durch die Veranstaltungen führte, lobte das bemerkenswerte Tempo auf Bundesebene im Strombereich, mahnte aber zugleich eine dringend notwendige Verkehrswende an.
„100% Erneuerbare für Bayern sind möglich, aber anspruchsvoll.“ Das machte Michael Remy in seinem Vortrag deutlich. Notwendig hierfür sind eine deutliche Energieeinsparung und ein starker Zubau von Photovoltaik, Windkraft und Energiespeichern. Auch die Stromverteilnetze müssten dringend ausgebaut werden. Durch die zunehmende Verwendung von Strom im Wärme- und Verkehrsbereich werde Strom die Schlüsselrolle in der zukünftigen Energieversorgung einnehmen. So begrüßte es Remy auch, dass in Bayern 1,8% der Landesfläche als Windvorranggebiete ausgewiesen werden.
Michael Fiedeldey ging in seinem Vortrag auf das Vorzeigeprojekt Lagarde mit dem innovativen Mobilitäts- und Energiekonzept ein. Durch Geothermie, Abwasserwärmenutzung und Photovoltaik wird eine Energieeigenversorgung von über 70% erreicht. Dieses Konzept soll als Vorlage für andere Quartiere sowohl in der Sanierung als auch beim Neubau genutzt werden. Auch bei der Stromerzeugung haben die Stadtwerke viel vor: Im Landkreis ist die Errichtung von mehreren großen Photovoltaik-Anlagen als auch von mehreren Windparks geplant.
Die vielfältigen Aktivitäten der Gemeinde Buttenheim stellte Michael Karmann vor. Dazu zählen die Förderung der E-Mobilität, der Radwegeausbau, die Verwendung von LED-Beleuchtung und energiesparender Geräte in der Gemeinde sowie die konsequente Nutzung der Dächer für Photovoltaik. Für ein neues Baugebiet ist die Wärmeversorgung durch Erdsonden vorgesehen und auf den Höhen des Juras sind nördlich von Tiefenhöchstadt 2 bis 3 Windräder geplant.
„Auf dem Weg in die Klimaneutralität stehen wir noch ganz am Anfang. Die Herausforderungen sind enorm. Wir brauchen jetzt auf allen Ebenen den politischen Willen die Energiewende voranzutreiben“, so das Resümee von Spranger. Zu den gut besuchten Vorträgen kamen insgesamt über 150 Interessierte, die sich mit Fragen und Beiträgen intensiv in den Austausch mit den Referenten einbrachten.