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Umweltbildung

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Naturschutzgebiet Sandlebensräume Flugplatz Breitenau kommt

Am Schluss waren (fast) alle dafür - was lange währt, wird endlich gut!

Nach unseren schon über 20-jährigen die Sandlebensräume auf dem Flugplatz als Naturschutzgebiet (NSG) zu sichern, hat sich nun eine erfreuliche Wende ergeben. Um unserer Forderung nach einer NSG-Ausweisung Nachdruck zu verleihen, hatten wir im Mai 2019 einen Bürgerantrag gestartet, worüber bereits im Löömzoh berichtet wurde. Dieser wurde am 27.11.19 vom Stadtrat leicht verändert angenommen. Sinngemäß lautet nun der Beschluss:

Der Stadtrat empfiehlt der Regierung von Oberfranken, ein Verfahren zur Ausweisung eines Naturschutzgebietes einzuleiten. Dabei sind die flugbetrieblichen Belange weiterhin angemessen zu berücksichtigen. Die privaten Grundstücke des Aero-Clubs und der Firma Brose sind vom Geltungsbereich des Naturschutzgebietes auszuklammern.

Zur Erklärung: Für die Ausweisung ist die Regierung zuständig, so dass die Stadt lediglich eine Ausweisung empfehlen bzw. fordern kann. Dass die flugbetrieblichen Belange im bisher genehmigten Umfang volle Berücksichtigung finden müssen, stand für uns immer  außer Frage. Auch mit der Ausgrenzung des Grundstücks vom Aero-Club, das auf etwa drei Hektar ein Gebäude mit angrenzenden Rasenflächen umfasst, sind wir einverstanden. Die Ausgrenzung des ca. 3 Hektar großen Grundstücks der Firma Brose bedauern wir, reicht dieser Bereich doch über den Seebach hinaus bis auf das Flugplatzareal. Dieser Bereich wurde bereits bei der Ansiedlung der Firma Brose im Jahr 2012 als Erweiterungsfläche in Aussicht gestellt und erst im letzten Jahr an Brose verkauft. Trotz dieser Ausklammerungen verbleiben immerhin noch etwa 82 ha für ein Naturschutzgebiet.

Diese Stadtratsentscheidung können wir als BUND Naturschutz als großen Erfolg verbuchen .Im Vorfeld der Stadtratsentscheidung hat die Stadt mit Aero-Club, Brose, der Regierung von Oberfranken und schließlich auch mit dem BUND Naturschutz Gespräche geführt, um die unterschiedlichen Interessen unter einen Hut zu bekommen. Dies ist Herrn Oberbürgermeister Starke und dem Wirtschaftsreferenten Herrn Goller gelungen.

Unser Engagement wurde daher auch während der entscheidenden Stadtratssitzung von fast allen Fraktionen gelobt: Beispielsweise sah Herr Müller von der CSU den BUND Naturschutz als Speerspitze des Natur- und Artenschutzes, während Herr Stieringer von der SPD sich bei uns bedankte und die gute Verbindung von Ökologie, Ökonomie und Bürgerengagement würdigte. Aus grüner Perspektive zeigte Herr Grader die jahrelangen Bemühungen und auch die bereits entstandenen Flächenverluste auf. Herr Weinsheimer von der Bamberger Allianz bekräftigte, dass er gegen großflächige, ebenerdige Parkplätze auf dem Areal der Firma Brose sei. Nur Herr Pöhner von der FDP war skeptisch, ob auch wirklich die Bedürfnisse von Aero-Club und Brose entsprechende Berücksichtigung finden werden und stimmte letztlich dem Antrag nicht zu.

Für diese Empfehlung durch den Stadtrat haben sich schon seit langer Zeit verschiedene Vorsitzende  des BUND Naturschutz Bamberg  - Ludwig Trautmann-Popp, Heinz Jung, Martin Bücker -  Mitglieder unsres Arbeitskreises Arten- und Biotopschutz  - unter anderem  Johannes Först und Gerhard Spörlein und auch die Naturforschende Gesellschaft  mit Winfried Potrykus und Hermann Bösche eingesetzt. Letztlich ist es ein Erfolg für die Natur, dass die sehr artenreichen Sandlebensräume erhalten bleiben können.

Der weite Weg zu einem Naturschutzgebiet Flugplatz Breitenau

Zeitlinie der Zerstörungen und des Engagements

Unser Vorstandsmitglied Gerhard Spörlein hat die Geschichte des Flugplatzes Bamberg Breitenau, der Eingriffe und des intensiven Engagements des BUND Naturschutz üersichtlich zusammen gefasst. Hier die Zeitlinie als pdf zum Download.