Was hat der Feuersalamander mit der Klimakrise zu tun?
Die Blicke der Ausgehfreudigen wurden am Eingang in die Sandstraße auf riesige Bilder von Tieren, die in Bayern auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen, gelenkt. „Mit emotional ansprechenden Bildern wollten wir auf das Thema aufmerksam machen. Meist denkt man nur an das Aussterben von Eisbären oder Schneeleoparden, wenn es um die Folgen der Klimakrise geht. Aber dass die Klimakrise hier bei uns bereits viele Arten bedroht, ist vielen gar nicht bewusst“, erklärt Julina Pletziger von FFF. Das liege vielleicht daran, dass die betroffenen Arten nicht so bekannt und spektakulär sind wie Eisbär und Co. Zudem ist die Klimakrise neben der Intensivierung der Landwirtschaft, Flächenversiegelung und anderen Faktoren nur eine der Ursachen für den Artenschwund. So steht wie der Feldhamster in Bayern bereits jedes dritte Säugetier auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und bei den Libellen sind es sogar schonüber 40 Prozent.
Wie sich die Klimaveränderungen konkret auswirken, zeigt sich sehr deutlich am Beispiel des Feuersalamanders. Wer freut sich nicht, auf einer Wanderung im Steigerwald oder in der Fränkischen Schweiz einem Feuersalamander zu begegnen? Leider nimmt die Chance für eine Begegnung mit dem schwarzgelben Lurch tendenziell ab. Die Prognose für den Fortbestand der Feuersalamander ist auch wegen der Klimakrise düster. Nicht nur die Wälder sind zu trocken, auch die kleinen Quellbäche in den Wäldern trocknen zunehmend aus, noch bevor die Larven des Feuersalamanders an Land gehen können. Das Lurchweibchen setzt in der Regel 20 bis 30 Larven vor allem in kleinen schattigen Bachläufen ab. Doch wenn die Laichgewässer durch anhaltende Trockenheit verschwinden, dann wird es auch den Feuersalamander nicht mehr geben. Genauso gefährlich wie die Trockenheit sind Starkregenereignisse, die zum Abdriften der Larven führen. Die Klimakrise wird damit – neben dem tödlichen Hautpilz Bsal, der 2020 erstmals in Franken nachgewiesen wurde – zu einem wesentlichen Gefährdungsfaktor für den Feuersalamander. Bereits heute sind in Bayern 55 Prozent allerheimischen Amphibien-Arten in ihrem Bestand stark gefährdet.
„Jede einzelne Art hat eine wichtige Funktion im Ökosystem. Wir dürfen keinen weiteren Verlust der Artenvielfalt zulassen. Deshalb müssen wir auch aus diesem Grund die Erderhitzung eindämmen, die Nutzung fossiler Energieträger beenden und unsere Ökosysteme besser schützen. Wir hoffen, dass wir mit der ungewöhnlichen Aktion im Sandgebiet dafür einen Denkanstoß gegeben haben“, so Martin Bücker, Vorsitzender des BN Bamberg.