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Stadtbäume als Klimaschützer

Darüber, was unsere Stadtbäume in Bamberg leisten, informierte der Bund Naturschutz zusammen mit dem Klimaforscher Prof. Dr. Thomas Foken, Klimaforscher, vergangene Woche bei einem Spaziergang zu ausgewählten Stadtbäumen. Bei heißen 36,2 Grad startete eine Gruppe von 21 Personen am frühen Abend am Gabelmann. Eigens zu diesem Treffen brachte Thomas Foken ein Temperaturmessgerät mit. 20 dieser Messgeräte können zukünftig im Büro des Bund Naturschutzes ausgeliehen werden.

08.07.2025

Bildunterschrift: Prof. Dr. Foken erklärt die Bedeutung von Stadtbäumen in zunehmend heißen Sommern

Fotografin: Lissy Dörfler-Christa

 

Ausgehend von den Platanen am Gabelmann, die eine hohe Toleranz gegenüber Hitze und Trockenheit haben, so Erich Spranger vom Bund Naturschutz, erkundete man den Pflasterbelag vor der dem Universitätsgebäude. Obwohl die Pflastersteine mit Zement verfugt sind, wagen es doch kleinste Pflanzen sich hier anzusiedeln. In der Austraße vor der Uni wächst die Mann-Esche. Ein Baum der mediterranen Wälder, der sich gut als nicht zu groß werdender Stadtbaum eignet. Am Beispiel der engen Austraße merkt man, wie hier aufgrund der Straßenbreite kaum Sonnenlicht die Straße aufheizt. Dennoch wäre hier eine Beschattung in Form von einem Sonnensegel an manchen Stellen wünschenswert, so Thomas Foken. 

„Unsere Bäume in Bamberg haben zu wenig Platz, zu wachsen“, sagt Lissy Dörfler-Christa vom Bund Naturschutz, „denn je mehr Platz sie für ihre Wurzeln haben, desto weniger müssen sie bewässert werden. Wie schön, wenn an möglichst vielen Standorten bunte Baumscheiben den Boden um unserer Stadtbäume schmücken würden.“ 

Christopher Busch vom Landesverband des Bund Naturschutzes stellte die „Mein Baum“ App vor. Bürger und Bürgerinnen können mit ihr Bäume im Siedlungsgebiet -egal ob Stadt oder Land- erfassen und so zu deren Schutz beitragen. Näheres erklärt hierzu eine Internetseite des Bund Naturschutzes.

Am Maxplatz angekommen, war die Hitze aufgrund der fehlenden Begrünung deutlich merkbar. Ein toter Platz, im Sommer viel zu heiß. Lissy Dörfler-Christa erzählte hier etwas über die Klimapolitik der Metropole Paris. Ziel ist es dort 40 Prozent der Flächen zu entsiegeln und mehr Grün in die Stadt zu bringen. Rund sechzig Prozent der Bevölkerung tragen diese Ziele mit. Auch andere Städte in Deutschland haben schon massive Anstrengungen in diese Richtung unternommen und die Rufe nach mehr Bäumen in Parks und Grünflächen angesichts der fortschreitenden Erderwärmung werden lauter. 

Weiter ging es zur Promenade mit ihren wunderbaren Linden. Sie spenden hier Schatten -leider nur für parkenden Autos. Über den Schönleinsplatz erreichte man den Harmoniegarten. Am dortigen Spielplatz erklärte Thomas Foken, dass gerade die Temperatur für unsere Kinder noch ein bis zwei Grad höher ist. Aufgrund der Körpergröße sind sie näher am Boden und genau hier ist die Temperatur am höchsten. Sie leiden verstärkt an den hohen Temperaturen und zudem fehlen Bäume an vielen Stellen im Stadtgebiet.

Als Resümee waren sich alle einig: Wir brauchen viel mehr Grün in der Stadt Bamberg. Sei es als Baumanlage, Fassadenbegrünung oder als Dachgarten. Und wir müssen lernen unsere Stadtbäume zu schützen, denn unsere Superhelden speichern klimaschädliches Kohlendioxid, liefern Sauerstoff, kühlen und reinigen die Luft und spenden Schatten.